Abenteuer Südinsel
Kolumne Oktober 2018
Ich bin grundsätzlich nach Neuseeland gekommen, um mein Englisch zu verbessern. Noch wichtiger ist für mich jedoch, mein Gastland kennen zu lernen. Deshalb buchte ich schon kurz nach meiner Ankunft, eine zweiwöchige Südinseltour für die Frühlingsferien.
In Nelson warteten zwei vollbeladene Tour-Busse auf uns. Nach kurzer Begrüssungsrunde mit den Guides und vier anderen Austauschschülern startete unser Roadtrip. Die erste Station war Picton. Dort stiessen weitere 25 aufgeregte junge Leute zur Reisegruppe. Nach einer ziemlich langen Busfahrt kamen wir am Abend in Kaikoura an der Pazifikküste an. Um Kaikoura zu erleben, muss man aufs Wasser. Daher stand am ersten Abend Kayaking auf dem Programm. Dabei sahen wir viele Seals (Seehunde), die entweder auf den Steinen schliefen oder um unsere Kayaks herumschwammen. Kaikoura wurde im letzten Jahr bekannt, weil ein Seehund einem Kayaker einen Oktopus ins Gesicht geschmettert hatte. Glücklicherweise passierte uns das nicht. Am nächsten Morgen durften wir mit rund 100 Delfinen im Pazifik schwimmen gehen. Dies war ein einmaliges Erlebnis!
Am nächsten Abend stellten wir unsere Zelte in Rangitata neben einer Schafsfarm auf. Der grösste Unterschied zu den meisten anderen Studententouren war, dass wir nicht in Hostels sondern in Zelten übernachteten und auch selber kochten. Dies war für mich der Hauptgrund, warum ich mich für diese entschieden hatte. Es folgte eine White River Rafting Tour auf dem Rangitata River. Mit Stromschnellen der Stufe 5 und Wasserfällen bis zu acht Metern Höhe gehört dieser zu den schwierigsten kommerziell raftbaren Flüssen überhaupt.
Nach wunderschönen Gletscherseen, Neuseelands höchsten Bergen und Besuchen in verschiedenen Städten erreichten wir am Ende der ersten Woche Fiordland, den grössten Nationalpark des Landes. Dort erkundeten wir Milford Sound, den einzigen mit dem Auto erreichbaren Fjord des Nationalparks.
Das Hauptziel unserer Tour war Queenstown, die Geburtstätte des Bungy Jumpens und gleichzeitig der touristischste Ort in ganz Aoteoroa. Dort blieben wir drei Tage. So entschlossen sich ein Franzose, ein Italiener, ein Chilene und ich kurzerhand für 250 Dollar rund 140 Meter in die Tiefe zu springen. Und eines kann ich Ihnen sagen: Das war jeden Cent wert!
In der zweiten Woche waren wir nur noch mit 17 Schülern unterwegs. Leider war das Wetter ziemlich nass, was uns aber nicht davon abhielt, im Ort Franz Josef ein Bad in den Hot Pools zu geniessen. Vorbei an Steinformationen, die aussehen wie Pfannkuchen, fuhren wir die Westküste hoch, bis wir den Abel Tasman National Park erreichten. Dort schien wieder die Sonne und wir konnten unsere letzten Ferientage noch richtig geniessen.
Nach 3000 Kilometern auf der Strasse mussten wir uns voneinander verabschieden. Da Leute aus aller Welt dabei waren, wissen wir zwar nicht, ob wir uns jemals wiedersehen. Doch eines bleibt für immer: die gemeinsamen Erinnerungen an ein riesiges Abenteuer!
Veröffentlicht im Wohler Anzeiger / Bremgarten Bezirksanzeiger am 26. Oktober 2018
South Island STUDENT TOUR - New Zealand (with Flying Kiwi)
Eine kurze Montage der zweiwöchigen Reise rund um Neuseelands Südinsel mit 30 anderen Austauschschülern aus aller Welt.